JOHANN FRÜCHTCHEN-DREIBEIN

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Ich bin‘s Johann Dreibein, also mein vollständiger Name ist mittlerweile Johann Früchtchen-Dreibein, sagt meine Pflegemama. Die hat ziemlich viel zu tun und deshalb hat sie auch so lange nicht von mir berichtet. Es hat wohl auch was damit zu tun, dass ich ein Früchtchen bin. Ja, ist alles kompliziert und so ganz verstehe ich das auch nicht. Aber mein Geschrei und Gezeter, wenn ich fremde Hunde nur sehe, ist irgendwie wohl nicht mehr so gut. Ich denke schon darüber nach, ob ich wirklich ein Früchtchen sein will. Denn abends wenn ich auf dem Schoß meiner Pflegemama oder mit im Bett liege und sie denkt ich schlafe, dann heiße ich „Johannchen, Johannchen wir kriegen das schon hin, ich hab Dich lieb“, das klingt so schön, so will ich heißen.

So Johann, jetzt lass mich mal:

Johann hat seinen Termin zum Herz-Ultraschall super gemeistert und das Beste: Es ist alles in Ordnung. Johann hat damit nur eine Baustelle: Er meint auf jeden Hund, der nicht zu seiner „Familie“ gehört mit einem riesen Aufstand reagieren zu müssen und er lässt wenig Zweifel daran, dass er auch wirklich mit dem anderen Hund kämpfen würde, ziemlich gleichgültig ob groß oder klein, Hündin oder Rüde, kräftig oder schwächlich. Johann will sich kloppen. Ein ziemliches Früchtchen also. Wir wissen ja, dass Johann sein Bein aufgrund der nicht sofort behandelten Verletzungen durch andere Hunde verloren hat. Wir können uns aber gut vorstellen, dass Johann für die Klopperei Anlass gegeben hat und seine Abneigung gegen andere Hunde nicht erst mit den Verletzungen begonnen hat. Johann hat sehr viele Narben am Kopf, am Hals, an den Beinen und er hatte im Nacken Spuren, die auch von einer Kettenhaltung stammen können. Falls Johann mal an der Kette leben musste, dann hatte er nicht die drei verschiedenen Möglichkeiten, die menschliche wie nichtmenschliche Tiere bei Gefahr zur Verfügung haben. Eigentlich kann man wählen zwischen Flucht, Totstellen und Angriff, vielleicht kam eben für Johann immer nur Angriff in Betracht. Seine Aggression kompensiert seine Angst. Wir arbeiten nun daran und sehen auch schon winzige Verbesserungen. Johann geht gerne hinter den Beinen seiner Pflegemama wenn (vermeintliches) Unheil droht und bei fremden Hunden macht er das auch immer mehr und bleibt länger ruhig, auch beruhigt er sich etwas schneller. Aber es wird ein Weg Johann Früchtchen-Dreibein ein alternatives Verhalten beizubringen. Wir planen Johann auch an das Tragen eines Maulkorbes zu gewöhnen um entspannter in Hundebegegnungen gehen zu können. Im Pflege-Zuhause ist Johann klasse, er macht nichts kaputt, ist absolut stubenrein, er fährt super im Auto mit und vor allem liebt er seine Pflegemama und alle anderen Hunde hier. Im Umgang mit seiner Hundegruppe ist er eher devot, er fühlt sich hier absolut sicher und das genießt er sehr. Wir werden nun also noch mit Johanns Hilfe an seinem Verhalten kräftig arbeiten. Von Johanns Kooperationswillen ist es dann abhängig, wann wir uns auf die Suche nach passenden Für-Immer-Menschen machen können. Wir danken hierbei ganz besonders Johanns Paten Bastian und freuen uns über weitere Patenschaften zur Unterstützung während dieser Zeit.

Verfasst am 12. Juli 2021