HAROM und sein Rolli

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Harom ist ein wirklich schlaues Kerlchen, er ist sehr aufmerksam und er lernt schnell. Als Katze Susi eine Woche nach dem Einzug von Harom beschlossen hatte sich doch auch wieder drinnen aufzuhalten und sich von dem Neuen nicht davon abhalten zu lassen, meinte Harom Susi verbellen und jagen zu müssen. Zweimal schimpfen reichte und Harom schaute, wenn Susi kam, fragend was er denn machen sollte. Nix Harom, einfach abwarten, denn Susi kommt vor allem nach Hause um zu essen. Und irgendwer muss danach doch das Schüsselchen von Susi spülen. Sehr schnell hat Harom den Zusammenhang von Susi und leckerem Katzenfutterrest verstanden, ein bisschen schaut es jetzt so aus als würde Harom sich freuen, wenn Susi durch die Katzenklappe hineinstürmt.

Nur ein bisschen Brummeln von Vulpy und Carlotta reichte, damit Harom wusste, dass er erst an ihre Näpfe darf, wenn sie aufgegessen haben. Da hatten wir hier schon andere…Selbst Salos kann in aller Ruuuuuhhhheee essen. Dafür brauchte es allerdings menschliches Eingreifen, denn Salos würde sich heute wohl nicht mehr um seinen Napf streiten, er teilt dann lieber und wartet ab, ob für ihn noch was übrigbleibt. Jetzt wartet aber Harom, ob Salos etwas übrig lässt.

Harom ist super gerne unterwegs. Er mag baden sehr. Die Leute finden ihn spannend und sehr oft kommt dann: So ein Schöner, Hübscher… schade… Als ob es weniger schade wäre, dass er zum Krüppel geworden ist, wenn er unscheinbar oder weniger den Schönheitsidealen entsprechen würde. Wahrscheinlich wollen die Leute einfach ihre Anteilnahme ausdrücken, wenn auch ungeschickt.

Es war sehr schnell klar, dass Harom Unterstützung braucht um seinem Bewegungsdrang ausreichend nachzukommen. Daher ist Harom bereits gut zwei Wochen nach seiner Ankunft gleich auf eine weitere Reise gegangen, allerdings nur bis in den Ruhrpott. Bei der Rehatechnik für Tiere in Bochum wurde für Harom ein Rollwagen maßgebaut. Wir haben in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit den dort gebauten Rollis gemacht. Und auch bei dieser doch großen Herausforderung hat Harom sich ganz hervorragend benommen: Brav im Hotelzimmer, sehr schnell Fahrstuhl fahren gelernt, im Gartenrestaurant ruhig unter dem Tisch gelegen, sich ganz lieb vermessen lassen. Sehr lustig war, dass ich auf der Reise mehrfach darauf angesprochen wurde, „wie gut der doch erzogen ist“. Mit ein bisschen innerer Freude habe ich dann geantwortet: „Ja, der ist ja auch schon zwei Wochen bei mir… ist ein rumänischer Tierschutzhund…“ und gedacht habe ich „Ja, genau solche tollen Kerle gibt es im (Auslands-) Tierschutz!“

Typisches Argument von Hundekäufer:innen ist ja, „wir wollten wissen, was wir da bekommen und Tierschutzhunde sind ja oft gestört oder schwierig.“ Erklären mir das und stehen da mit ihrem unausgelasteten Junghund, der kein bisschen auf sie hört und wo ich sofort merke, dass die Bindung zwischen Hund und Halter fehlt, weil die Halter ihren Hund gar nicht verstehen. Da wäre doch ein erwachsener souveräner Tierschutzhund besser gewesen. Aber diese Erkenntnis scheint sich sogar immer weniger durchzusetzen.

Aber zurück zum tollen Harom: Harom hat seinen Rolli gleich am ersten Tag auf der Horner Rennbahn -ein perfektes Gelände zum Üben- gut angenommen. Er will bei seiner Hundegruppe und bei mir sein und so hat er sein anfängliches Unbehagen über das Ding an seinem Körper überwunden und ist losgelaufen und das klappte und immer besser. Da hat er wohl selbst gestaunt. Wir üben jetzt in Intervallen, denn der Körper wird bei den Bewegungen im Rolli ganz anders gefordert. Wir freuen uns sehr, dass Harom dieses Hilfsmittel bekommen konnte. Für Harom wurde auch noch eine maßgeschneiderte Bandage für sein versehrtes Bein gefertigt, denn wir sind sicher, dass er demnächst so lange Spaziergänge mitmachen möchte, dass sein Hinterbein diesen Schutz brauchen wird. Wir sind allen Spenderinnen und Spendern von Herzen dankbar, dass wir Harom so gut ausrüsten können, die tolle Patin von Harom hat mehr als die Hälfte der Kosten übernommen.

Verfasst am 22. Mai 2022