So macht sich Johann Früchtchen-Dreibein

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Hier sehen Sie, wie Johann an den Maulkorb gewöhnt wurde, beim Leckerchen erschnüffeln und futtern hat Johann schnell vergessen, dass er das Ding trägt.

So Johann Früchtchen-Dreibein jetzt müssen wir mal wieder über Dich sprechen. Unser letzter Bericht ist schon drei Monate her. „Echt jetzt, so lange schon? Aber gibt ja auch nur Gutes von mir zu berichten.“ Na ja…also…vielleicht… „Aber Du fängst mit dem Guten an! Das gehört sich so, immer erst loben.“ Ja schon gut, beruhig Dich wieder. Du weißt doch: Beruhigung ist Dein Thema! „Und Deins!“ Das Du auch immer das letzte Wort…

Johann hat gut gelernt seinen Maulkorb zu tragen und geht schon seit fast zwei Monaten damit spazieren. Er fährt weiter super im Auto mit, auch längere Strecken, er schaut dabei gerne aus dem Fenster oder döst. Letzteres ist für die Fahrer:in der bessere Zustand, denn da sieht Johann keine Artgenossen.

Johann ist der verschmusteste Hund, den man sich vorstellen kann, er liebt Körperkontakt sowohl mit den anderen Hunden auf seiner Pflegestelle als auch mit seiner Pflegemama. Johann wird es nie zu eng oder zu nah, mit Hingabe atmet er ins Ohr der Pflegemama oder wühlt sich in die Achselhöhle. Aber auch anderen Menschen begegnet er sehr liebevoll. Er hat hervorragend gelernt Katze Susi zu ignorieren bzw. nur aus dem Augenwinkel zu beobachten und sonst nix, gar nix.

Beim Spazierengehen kann man mit Johann mit großem Abstand hinter anderen Hunden her laufen, ohne dass er sich lautstark aufregt. So Johann, gut so? Jetzt darf ich aber, nicht wahr…

Hundebegegnungen sind für Johann aber weiterhin unverändert eine Zumutung, eine Bedrohung und ein Grund so lautstark rum zu plärren, wie er nur kann und sich wie ein Berserker aufzuführen. Das einzig Gute an der Lautstärke ist, dass seine Pflegemama die Kommentare zu Johanns Verhalten in den allermeisten Fällen nicht versteht. Überhaupt ist es ja auch das Beste, wenn der andere Hund schnell vorübergeht. Leider gibt es aber nicht wenige Hundehalter:innen (in aller Regel mit offenkundig gekauften Hunden), die meinen aus der Begegnung mit Johann eine Übung für ihren Hund machen zu müssen und demonstrativ die Leckerchen auspacken oder die ihren Hund, obwohl er deutliche Angstreaktionen zeigt, unbedingt an Johann und seiner Hundegruppe vorbeizerren müssen, statt etwas aus dem Weg zu gehen. So sind die Spaziergänge vor allem auch eine ständige Übung für seine Pflegemama in Konzentration und Selbstbeherrschung.  Es wird immer besser mit ihr.

Wir sind nicht sicher, ob es eine gute Idee bzw. überhaupt realistisch ist Johann zu vermitteln. Denn was wir niemals erleben wollen ist, dass ein anderer Hund durch Johann zu Schaden kommt und eigentlich ganz tief drinnen will Johann dass auch nicht, aber er kann nicht raus aus seinen Erfahrungen, Ängsten und seiner Wut. Ein ideales Zuhause für Johann wäre eins mit mehreren am besten spielfreudigen Artgenossen und einem großen ruhig gelegenen Grundstück, auf dem er sich austoben kann. Johann müsste dann nicht spazieren gehen, jedenfalls nicht da wo es Hundebegegnungen gibt. Wir denken auch, dass er mit etwas Geschick und Chuzpe gut in eine andere Hundegruppe zu integrieren wäre, genauso wie es hier auf der Pflegestelle prima geklappt hat. Und da Johann ja die Seinen so wertschätzt und mag soll er auch nie ohne Hundekumpel leben müssen. Wenn Sie so ein Zuhause für Johann bieten können oder Sie ein solches Zuhause für Johann kennen, melden Sie sich gerne bei uns.

Verfasst am 21. Oktober 2021