Katharine

Ich entschied mich vor gut 10 Jahren für eine vegetarische Lebensweise, da ich es nicht mehr mit mir vereinbaren konnte, die Nasen und Ringelschwänze der Schweine in den Todestransportern auf der Autobahn neben mir zu sehen und gleichzeitig in der Kantine ein Schnitzel zu essen. Zum ersten Mal ließ ich meine Gefühle zu und empfand eine tiefe Ungerechtigkeit, dass Tiere für meinen Geschmack sterben sollten.

Vegetarisch zu leben war ziemlich einfach, denn es war irgendwie gesellschaftlich akzeptiert und man hatte ja noch haufenweise Käse zur Verfügung. Vor ca. 5-6 Jahren ging ich dann aufgrund meines Engagements im Tierschutz den Schritt weiter zu einer veganen Lebensweise. Das fiel mir nicht schwer, weil ich mich zur Aufklärung von Jugendlichen mit den Haltungsbedingungen der sogenannten „Nutztiere“ beschäftigte und sich die Bilder und Videos schnell bei mir einbrannten. Ich war schockiert, denn ich wusste bis dato wirklich nicht, dass für meine Milch eine Kuh zwangsbesamt und ihr das Kind weggenommen wird.

Als Veganerin bist du dann schon nicht mehr so beliebt und bekommst die Ablehung mancher Menschen deutlich zu spüren. Meine Familie akzeptierte und förderte die Lebensweise aber und mittlerweile habe ich sogar einen veganen Partner. Es erleichtert so vieles, wenn man gemeinsam nach seinen Idealen leben kann und sich nicht mehr erklären muss. Auch mein Freundeskreis lebt zum größten Teil vegan, da er hauptsächlich aus aktiven Tierrechtler*innen besteht.

Eine Rückkehr in ein nicht veganes Leben ist für mich nicht mehr vorstellbar – hat man einmal die Käsesucht überwunden, fällt es dank der großen Auswahl an veganen Produkten auch nicht schwer!