Karin während eines Arbeitseinsatzes 2019 in einem privaten rumänischen Hundeshelter
Karin
Ich bin auf dem Land geboren und habe die ersten sieben Jahre meines Lebens auf unserem damaligen Bauernhof zwischen Milchkühen, Schweinen, Katzen und Hunden verbracht. Damals habe ich nicht wirklich verstanden, warum meine Kälbchen, mit denen ich am Halfter über den Hof spazierte, ein elendiges Leben haben würden. Damals entwickelte sich die Landwirtschaft gerade in Richtung Masse. Die Bauern orientierten sich an den kanadischen und amerikanischen Landwirten. Zumindest mein Vater und seine Brüder. Große Milchfabriken steckten in den Kinderschuhen, aber Ausbeutung von Nutztieren fand natürlich immer statt. Dann verunglückte mein Vater tödlich und der landwirtschaftliche Betrieb wurde versteigert. Meine Lieblingskuh kam auf den Viehhänger, was mit meinen drei Hunden geschehen ist, weiß ich bis heute nicht, meine Katzen blieben einfach dort. Lange Jahre war es für mich weiterhin „normal“ Fleisch zu essen. Bis ich Anfang der 90er Jahre denselben Bericht von Manfred Karremann über Langstreckentransporte gesehen habe wie Sandra. Danach entschied ich mich sofort für ein vegetarisches Leben. Das war damals dieselbe Herausforderung wie heute das vegane Leben. Erst 2012 habe ich dann auf vegan umgestellt. Irgendwie habe ich die Ausbeutung der Milchkühe nicht früher erkannt.
Ausschlaggebend für meine Entscheidung waren die sozialen Medien. Die Bilder die ich sah ließen mich sofort reagieren. Step by Step wurde es mehr und inzwischen lebe ich konsequent vegan und habe große Schwierigkeiten, diejenigen Menschen zu akzeptieren, die sich immer noch von tierischen Produkten ernähren und dass, obwohl ihnen alle Informationen über das enorme Tierleid vorliegen. Aber Bequemlichkeit, Egoismus und Gleichgültigkeit lassen sie weiterhin an dem Gemetzel teilnehmen. Mich macht das sehr wütend und ich hoffe, dass der vegane Gedanke noch intensiver und schneller um die Welt getragen wird. Ich bin nicht leise und habe durchaus mit der ein oder anderen Mail an Hotels, Restaurants oder andere Einrichtungen positiven Erfolg gehabt. Ich arbeite wie viele andere an einer besseren, tierleidfreien und klimafreundlicheren Zukunft. Aufgeben ist keine Option! Danke.