Anni und Käthe im neuen Leben
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Heute leben Anni und Käthe seit drei Wochen in unserem Refugium und es kommt mir viel länger vor. Denn die Entwicklung, die Käthe und Anni hier gezeigt haben, ist so gewaltig für die kurze Zeit. Auf der anderen Seite kann und will ich mir auch gar nicht mehr vorstellen, wie diese zarten kleinen Geschöpfe sich im Hundelager Bucov durchschlagen mussten und wie viele andere es weiterhin müssen oder daran zerbrechen.
Käthe ist hier die Kleinste der Kleinen, aber sie hat ein großes Selbstbewusstsein und alles wofür Mabou Tage brauchte, hat Käthe in Stunden verstanden (außer stubenrein sein, da arbeiten noch alle drei Mädchen dran). Nach zwei Tagen schaute Käthe schon komplett entspannt in die neue Welt und genießt sie seither in vollen Zügen. Anni, die am schlechtesten zurecht war und die sicher nicht mehr so lange vor Ort durchgehalten hätte, braucht(e) ihre Zeit. Eine kleine Elendsgestalt, zu dünn, mit (vorbehandelter) Hauterkrankung und wie wir mittlerweile aufgrund der Eingangsuntersuchung mit umfassenden Bluttests wissen, mit Rickettsien und Hepatozoon infiziert. Bei Käthe hingegen waren alle Untersuchungen ohne Befund und da sie bereits kastriert ist, kann bei ihr bald die Suche nach einem Für-Immer-Zuhause starten. Mabou wurde in der letzten Woche kastriert, unsere Refugiums-Katze Susi hat eine Zahnsanierung erhalten, bei der die Zähne nicht nur gereinigt, sondern gleich zwölf Zähne gezogen werden mussten. Bei Anni hat die Behandlung ihrer Infektionen mit der ersten Carbesia-Spritze begonnen. Gefreut hat uns, dass Anni bereits drei Kilo zugenommen hat und nun 10,8 kg wiegt. Wir sind sehr dankbar uns über die Finanzierung dieser Behandlungen dank Eurer tollen Spenden keine Sorgen machen zu müssen! Auch Nilas Unterbringung und Behandlung in der Tierklinik in Rumänien konnten wir damit bezahlen.
Am kommenden, also am letzten Juli-Wochenende kann nach heutigem Stand Nila zu uns reisen. Sie erholt sich und sicher freuen wir uns darüber alle sehr. Noch vor einiger Zeit schrieb ich, dass ich kein Konzept habe, welche Hunde ich hier aufnehme und es sich schon entwickeln wird und jetzt hat es sich entwickelt. Manchmal sag ich dem Mabou(chen), ach eher oft: „Weil Du so ein unfassbar hinreißendes Geschöpf bist, hab ich demnächst vier Stubenkackerinnen hier, wer hätte das gedacht.“
Eine so wunderbare Entwicklung ist aber auch, wie die großen Jungs hier auf die kleinen Mädchen reagieren. Unser Größter Delano hat ja schon bei Sandor und dann bei Mabou bewiesen, dass er der perfekte Ersatzpapa ist. Immer voller Langmut und nur, wenn es wirklich nötig ist mal mit einer behutsamen, aber klaren Ansage. Ich habe den Eindruck, dass die Kleinen verstehen, dass sie zu übermütig waren, wenn Delano einfach aufsteht und geht, dann schauen sie ihm etwas bedröppelt hinterher, denn sie wollen alle von ihm lieb gehabt werden. Opa Salos ist froh, die Rolle des Ersatzpapas an Delano abgegeben zu haben, ist dennoch immer nett zu dem wuselnden Kindergarten und gerade Anni darf sich immer gerne bei ihm anlehnen. Eugen ist Spiel- und Tobegefährte zusammen mit Sandor, der immer mal wechselt zwischen großer Bruder und „ich bin auch noch einer von den Kleinen“ und beides ist ja richtig. Unser Zweieinhalbbeinchen Harom braucht immer etwas um sich an Veränderungen zu gewöhnen und so hält er erstmal Abstand, aber mittlerweile mag er Mabou, die ja schon länger da ist, sehr und die zurückhaltende Art von Anni macht es ihm leicht sich ihr zu nähern. So sind sie die unberechenbaren (Herdenschutz-) Rüden aus dem Tierschutz. 🙂
Macht Euch selbst die Freude und schaut unsere Videos auf Youtube an, da gibt es einiges von der Kindergartengruppe zu sehen, sie sind so hinreißend, wenn auch manchmal etwas anstrengend. Aber sie holen eben alles nach, was ein junges Hundeleben so ausmacht.
Für die Eingangsuntersuchung und Bluttests von Nila und die weitere Behandlung von Anni bitten wir herzlich um Eure weitere Unterstützung. Gerade die Tierarztkosten stellen immer eine erhebliche finanzielle Belastung für uns dar.
Verfasst am 23. Juli 2023