Rund 150 Teilnehmer*innen waren unserem Demo-Aufruf zusammen mit dem Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie, der Tierbefreiung Hamburg, der Tierrechtsinitiative Hamburg, ARIWA Hamburg, Sluit Vion und Weiteren gefolgt und hatten sich am Samstag, den 29. Mai 2021 in Bad Bramstedt versammelt, um gemeinsam friedlich gegen den Schlachtriesen Vion auf die Straße zu gehen.

Tierschützer*innen, Tierrechtler*innen, Aktive aus der Klimagerechtigkeits- und der Arbeiter*innenbewegung waren erschienen. Und natürlich waren auch einige Mitglieder von Mit Tieren leben e.V. sichtbar in hellgrün vertreten, bei denen sich Katharine über das Wiedersehen ganz besonders gefreut hatte.

Die Demo stand ganz im Zeichen der Forderung nach einer sozial gerechten und ökologischen Lebensmittelproduktion frei von tierlichen Produkten. Wir stellten uns gemeinsam gegen die grenzenlose Ausbeutung der Tiere, gegen die erniedrigenden Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen und Fleischfabriken und den verantwortungslosen Umgang der Tierindustrie mit unserer Umwelt.

Ausdrucksstarke Banner und Plakate zierten den Parkplatz des Bad Bramstedter Bahnhofes, der für die Demoauftaktkundgebung gesperrt war. Gegen 13:00 Uhr begrüßte ein Mitglied des Bündnisses Gemeinsam gegen die Tierindustrie alle Teilnehmer*innen. Neben Infos zu den Hygieneregeln bekräftigte das Mitglied alle Anwesenden darin, warum es so wichtig ist, Schlachtriesen wie Vion zu bekämpfen.

Unsere niederländischen Verbündeten „Sluit Vion“, ein Zusammenschluss aus Bürger*innen und verschiedenen Organisationen hielten den ersten Redebeitrag und berichteten von ihren Aktivitäten und ihrer Kampagne gegen Vion.

Als nächstes waren Katharine und ein weiteres Orga-Mitglied der Demo an der Reihe. Sie hielten gemeinsam eine eindrucksvolle Rede über Rinder und ihre grausame Lebensrealität, bis sie im Schlachthof in Bad Bramstedt ihren qualvollen Tod finden und zu einem „Stück Fleisch“ degradiert werden. Der Appell der beiden jungen Frauen für einen gesellschaftlichen Wandel und die Forderung nach politischen Konsequenzen war eindeutig. Hier geht´s zu Katharines Redebeitrag: https://youtu.be/AtCu8pLHEVw

Laut und motiviert zog der bunte Demonstrationszug dann gegen 13:30 Uhr bei bestem Demo-Wetter durch die beschauliche und etwas verschlafen wirkende Innenstadt von Bad Bramstedt und stoppte das erste Mal in der Nähe des Tönnies- Fabrikverkaufs „Thomsen“. Hier lauschten die Teilnehmer*innen gebannt dem Redebeitrag der Aktionsgruppe „Tear Down Tönnies“ und ihrem Kampf gegen einen weiteren “Big Player“ der Schlachtindustrie. Eine Familie mit zwei Kindern schloss sich dann spontan dem Demo-Zug an, was uns alle sehr freute!

Gegen 15:00 Uhr erreichten die Demonstrierenden dann das Schlachtgelände von Vion. Zahlreiche und schwer uniformierte Polizeibeamt*innen schützten das Gelände. Dabei geht die Gefahr nicht von uns bunter Demoschar aus, sondern von der Todesmaschinerie hinter dem Zaun. Der erste Redebeitrag vor dem Gelände wurde dann nicht wie ursprünglich geplant von einer ehemaligen Arbeiterin des Schlachthofes Vion gehalten, da diese aus familiären Gründen kurzfristig absagen musste, sondern von einem FAU Mitglied und rechtlichen Beraterin dieser Arbeiterin. Es war eine so überraschend beeindruckende und emotional berührende Rede, die uns die Ungerechtigkeiten im Umgang mit den Schlachthofmitarbeiter*innen eindringlich vor Augen führte. Philipp von ARIWA rundete thematisch die Veranstaltung mit einer Rede zur Klimagerechtigkeit ab.

Gegen 16:00 Uhr kam der Demonstrationszug dann wieder beim Bahnhof an, wo das Bündnis Gemeinsam gegen die Tierindustrie noch auf eine Folgeveranstaltung aufmerksam machte und die Teilnehmenden verabschiedete.

Es war unsere erste große Kooperation und Vorbereitung einer Demonstration seit Beginn der Pandemie und wir waren alle sehr gespannt, wie es laufen würde. Einige virtuelle Meetings und viele To-Do´s später sind wir nun sehr zufrieden, was wir gemeinsam mit weiteren Aktiven der Tierrechtszene auf die Beine stellen konnten und freuen uns, dass die Demo-Zeit nun auch für uns wieder los geht. Die nächste Aktion, an der wir teilnehmen werden, wird ARIWAs Schließung aller Schlachthäuser sein.

Tiere achten, nicht schlachten – wir werden weiter für einen Alle Tiere Tierschutz kämpfen!

Bilder von MTL Mitgliedern Dagmar Groth-Bick, Karin Verbeek und Katharine Krause und Svenja Hanne.

Verfasst am 30. Mai 2021